Die beiden Projektorte Tabora und Tansania liegen rund 16 Autobusstunden auseinander. Von der Grundsituation sind sie aber sehr ähnlich. Es sind grosse Referenzspitäler im abgelegenen ländlichen Raum. Wir versuchen die Zusammenarbeit der beiden Spitäler zu fördern und haben einen regen Austausch von Kursteilnehmenden und Tutoren von beiden Spitälern wechselseitig erreicht.
Damit hoffen wir, dass nicht nur die Kurse, sondern auch der persönliche Austausch und Hilfe irgendwann ohne uns stattfinden kann und sich eine echte innertansanische Kooperation etabliert.
Bereits zum 11. Mal war vom 23. April bis 8. Mai 2022 eine Gruppe von Ärztinnen, Hebammen und Technikern bei einem Einsatz in Tabora.
Mit den KollegInnen des Kitete Regional Referral Hospitals und den umliegenden Health Centern wurden zwei jeweils 4-tägige geburtshilfliche Simulationstrainings durchgeführt. Das Schweizer Team wurde durch Dr. Sister Natalia, Chefärztin der Frauenklinik am Saint Francis Hospital in Ifakara, verstärkt. Ihre Teilnahme als Tutorin ist ein starkes Zeichen der Kooperation der beiden Spitäler untereinander. Insgesamt wurden 2 jeweils viertägige Simulationskurse mit insgesamt 70 Teilnehmenden (Hebammen und ÄrztInnen) durchgeführt. Themen waren prä- und postpartale Blutungen, Eklampsie, Sepsis, Schulterdystokie, schwierige Kindsentwicklung bei Kaiserschnitten und Vacuumextraktion. Die Teilnehmenden zeigten sich sehr interessiert und engagiert und waren mit viele Freude und Spass dabei. Sie betonten immer wieder die klinische Relevanz dieser Kurse für ihren Alltag, in dem Komplikationen unter der Geburt sehr häufig sind.
Nach zwei spannenden und arbeitsintensiven Wochen begleiteten das Schweizer Team auf dem Rückweg zwei Hebammen aus Tabora. Sie absolvierten im Anschluss ein sechswöchiges Praktikum in der Geburtshilfe und Neonatologie in Basel. Mit vielen Eindrücken, Ideen und Tatkraft für ihre Arbeit in Tabora flogen sie Mitte Juni zurück nach Afrika.