Gynäkologische Onkologie und Brustkrebsbehandlung, Dushanbe, April und November 2016

Ausgeprägte operative Tätigkeit während der Frühlings- und Herbstmission: Assistenz (meist Lehrassistenz) bei mehreren erweiterten Hysterektomien und pelvinen Lymphonodektomien beim Zervixkarzinom, daneben Hysterektomien bei Endometriumkarzinomen und Uterussarkomen, sowie Debulkingoperationen beim Ovarialkarzinom. Zusätzlich drei Operationen auf der Kinderonkologie, die besser ausgerüstet ist als das CC (finanzielle Unterstützung durch die Türkei): Hysterektomie und Verlagerung der Ovarien bei einer 14-jährigen Patientin wegen Sarkom der Zervix uteri bei Status nach neoadjuvanter Chemotherapie und noch vorgesehener Radiotherapie; einseitige Adnexektomie bei einer 12-jährigen Patientin bei akutem Abdomen wegen Adnextorsion; abdominales Debulking bei Teratoblastom bei 15-jähriger Patientin, nach schlechtem Ansprechen auf eine neoadjuvante Chemotherapie.  

Grundsätzlich problematisch ist die Sterilität im OP. Das beginnt mit dem Händewaschen. Nachdem der OP-Mantel angezogen wurde werden mit den Händen (ohne Handschuhe) die Ärmel des OP-Mantels Ärmel zurückgezogen. Dann werden die Hände am Mantel abgetrocknet und auf Brusthöhe auf den Mantel gelegt. Erst danach werden die OP-Handschuhe angezogen und mit Alkohol abgerieben. Die OP-Schwestern tragen links oben an ihrem Mantel eine Klemme, die für verschiedene unsterile Tätigkeiten (z. B. das Öffnen einer Türe zwischen den OP-Sälen) verwendet wird. Nach einer solchen Tätigkeit wird die Klemme wieder an de OP-Schürze befestigt. Weiterbildungen bezüglich der Hygiene im OP sind dringend indiziert und seitens der SST vorgesehen. 

Wiederholt fällt auf, dass Patientinnen auf die Gynäkologie oder in die Abteilung für Mammaerkrankungen aufgenommen werden, die unzureichend abgeklärt worden sind und bei denen gelegentlich gar kein Malignom vorliegt.  Dabei fehlen nicht unbedingt teure radiologische Abklärungen (CT) sondern oft eine sorgfältige Anamnese oder eine klinische Untersuchung. Um dies zu verbessern wird seitens der SST die Etablierung eines prä- und postoperativen, interdisziplinären Tumorboards am CC für dringend notwendig erachtet, zumal es auch der Qualitätssicherung der Malignombehandlungen dienen würde. Traditionell haben sich «ad personam»-Zuweisungen von auswärtigen Ärzten an Spezialisten im CC etabliert. Diese Zuweisungen stellen aufgrund der «informal payments» der Patientinnen und Patienten einen wesentlichen Anteil des Einkommens der Ärzte und Ärztinnen im CC dar, weswegen diese wenig Interesse an, von der ursprünglichen Diagnose abweichenden, Therapievorschlägen des interdisziplinären Tumorboards haben. Mit der Leitung des CC (Zafar Huseinov Habibullaevich) wird die dringende Notwendigkeit der Verbesserung der präoperativen Mammadiagnostik (Core-Biopsie und prognostische und prädiktive Parameter) und die Etablierung eines Tumorboards besprochen und im CC Vorträge zu diesen Themen gehalten. (Edward Wight)