Die Schweiz hat in der Entwicklungszusammenarbeit eine lange Tradition. Der Einsatz im Mai stand unter dem Schwerpunkt «Hilfe zur Selbsthilfe». Wie auch bei früheren Aufent- halten war die Mischung aus kulturellen „Unvertrautheiten", medizinischen und logistischen Herausfor- derungen, der Weite der Landschaft, der Herzlichkeit der Menschen und den bewegenden persönlichen Schicksalen überwältigend.
Es gibt viele Bereiche, in denen die Bemühungen früherer Missionen Früchte trugen und die Hausärzte das Gelernte anwendeten. So wurden unter anderem der Einsatz von Antibiotika für die richtigen Fälle und die Qualität der Diagnosen verbessert. Aber es gibt immer noch viel zu tun. Dazu gehört zum Beispiel die Einhaltung von hygienischen Grundregeln. Manchmal gingen auch Versuche, die Erhebung der Krankengeschichte, die körperliche Untersuchung, die Diagnosestellung und die geplante Therapie besser zu strukturieren, im lebhaften Alltagsbetrieb etwas unter. Strukturelle Probleme wie fehlendes fliessendes Wasser in den Praxen, fehlende Desinfektionsmittel und fehlende einfache Labortests erschweren weiterhin den Alltag der tadschikischen Kolleginnen und Kollegen. Es war alles in allem ein sehr guter Einsatz und wir verliessen einmal mehr dieses Land mit dem Gefühl, mehr erhalten als gebracht zu haben.
Robert Oppliger, Marc Müller, Verena Gantner