Alimordova Zerbonico und Dilafruz Kamolova haben den Retraining-Kurs zur Hausärztin abgeschlossen und arbeiten als engagierte Hausärztinnen in abgelegenen Dörfern des Rasht-Valley. Trotzdem haben beide in ihrer Ausbildung viele Lücken. Grundlegende Fähigkeiten wurden in ihrem Training nur oberflächlich gelehrt. Beide Frauen sind äusserst interessiert von Mentor*innen zu lernen. Wir üben das Untersuchen von Gelenken, der Muskulatur, des Rückens, von Bauch und Nervensystems. Gleichzeitig
instruieren wir Übungen für die häufigsten Beschwerden des Bewegungsapparates.
Beide Ärztinnen müssen neben der Arbeit in ihrem kleinen medizinischen Zentrum den Einkauf für die Familie, die Betreuung ihrer Kinder und die Hausarbeit erledigen. Tadschikische Ärztinnen sind sehr schlecht entlöhnt und können von ihrem Gehalt nicht leben, sodass die Familie auf einen Zusatzverdienst und möglichst vollständige Selbstversorgung mit Lebensmitteln angewiesen ist, was Arbeit im Gemüse- und Obstgarten sowie das Besorgen von kleinen Nutztieren bedingt. Einziger freier Tag ist der Sonntag – auch am Samstag wird bis über Mittag gearbeitet.
Mit unserer Arbeit verbessern wir hier in Tadschikistan nicht nur die praktischen Fähigkeiten der Hausärztinnen. Gleichzeitig helfen wir ihnen, ihre Position gegenüber den oft schlechter ausgebildeten Spezialisten besser zu vertreten. Daneben versuchen wir, uns für eine bessere Bezahlung, Versorgung mit den nötigsten Materialien und anständige Arbeitsbedingungen mit einzusetzen.