Einsatzberichte

Geburtshilfe, Tabora, Mai 2024

Die beiden häufigsten Todesursachen bei Frauen im mittleren Alter in Tansania sind Gebärmutterhalskrebs und Geburtskomplikationen. Während wir in Ifakara Fortbildungen bzgl. Gebärmutterhalskrebsvorsorge durchführen, konzentrieren wir uns in Tabora um geburtshilfliche Simulationskurse.

Dazu haben wir im Mai 2024 zum 3. Mal zwei Kurse für geburtshilfliche Simulationen durchgeführt. 

Neben einem bewährten viertägigen Kurs im Kitete Regional Referral Hospital Tabora mit Ausbildung insbesondere von Hebammen, Ärztinnen und Ärzten des Hospitals führten wir erstmalig Kurse in 4 verschiedenen Dispensaries (Geburtshäusern) und Health-Care-Centers (Einrichtungen mit medizinischer Basisversorgung) durch. 

Der Grund für die Ausweitung der Kurse in weitere Einrichtungen war eine Analyse der mütterlichen Todesfälle. Diese ergab, dass insbesondere Frauen, die während der Geburt aufgrund von Komplikationen aus Dispensaries und Health-Care-Centers in ein Referral Spital verlegt werden mussten, für einen Großteil der mütterlichen Sterblichkeit verantwortlich sind.

Neben der theoretischen Ausbildung u.a. zu Blutungen während und unter der Geburt, Präeklampsie, Infektionen und der schwierigen Kindsentwicklung führten die Teilnehmenden Simulationen zu den o.g. Themen durch. 

In den Dispensaries und Health-Care-Centers wurden die Themen auf die Bedürfnisse der jeweiligen Institution und der Teilnehmenden abgestimmt. 

In allen Kursen zusammen, konnten wir dieses Mal circa 80 Teilnehmende willkommen heissen. 

Der Enthusiasmus des internationalen Trainer-Teams bestehend aus Hebammen und Ärztinnen aus der Schweiz und aus Tansania war ansteckend und so waren die Teilnehmenden trotz langer Kurstage begeistert vom Kurs mit vielen Simulationen und praktischen Übungen. 

Wir sehen weiterhin sehr viel Potential in dieser Art der Unterstützung, um die hohe Kinder- und Müttersterblichkeit in dieser Region von Tansania zu senken.  

Mit vielen Erfahrungen und neuen Ideen reisten wir nach Hause und hoffen nächstes Jahr unsere Arbeit fortzusetzen.