Einsatzberichte

Intensivmedizin, Dushanbe, Mai 2024

Leider musste der Einsatz in diesem Jahr ohne Anästhesiepersonal aus der Schweiz stattfinden. Am diesjährigen Workshop in Reanimation konnten aber alle Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegenden von Anästhesie und Intensivmedizin teilnehmen. Wir legten den Fokus auf ein perfektes Zusammenspiel zwischen Herzmassage und Beatmung sowie auf die Repetition möglicher Herzrhythmusstörungen und deren Behandlung. 

Ein besonderes Augenmerk wurde im Weiteren auf allgemeine Hygienemassnahmen und die Gefahr der Bildung multiresistenter Keime bei unkritischer Antibiotikagabe gelegt. In diesem Zusammenhang wurden die vorhandenen Behandlungsprotokolle kritisch hinterfragt. Bis zum nächsten Einsatz werden wir Änderungsvorschläge ausarbeiten und den entsprechenden Instanzen zur Prüfung vorlegen. 

Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Vermittlung von theoretischem Wissen zur perioperativen Hypothermie mit den damit vergesellschafteten Komplikationen wie vermehrte Blutungen und postoperative Wundheilungsstörungen sowie die praktische Einführung – zusammen Mitgliedern der Teams Kinder- und Neurochirurgie - an den von SMT gelieferten Wärmegeräten. Die lokale Produktion der dazu benötigten Mehrwegdecken hat ihren Anfang genommen – auch von solchen speziell für Kinder.

Wiederum haben wir an den Morgenvisiten teilgenommen und Patienten und Patientinnen anderer Abteilungen und Spitäler konsiliarisch besucht. Ärztinnen und Ärzte wurden speziell in der Behandlung von Atem- und Kreislaufversagen geschult - auch mittels theoretischer Fortbildungen. Es wurden dabei z.T. grosse Lücken in theoretischem Wissen und praktischer Anwendung festgestellt. In der Folge wurde ein besonderer Fokus auf das Vermitteln von Kenntnissen zur Funktionsweise von Beatmungsgeräten und ihrer Sensoren gelegt. Diese Kenntnisse konnten mittels hinzugezogener lokaler Techniker für Sauerstoffversorgung und Beatmungsgeräte vertieft werden. Durch den Kontakt zu den Technikern sollen in Zukunft auch Funktionsstörungen der Beatmungsgeräte schneller behoben werden können. 

Anita Boltres und Stephan Jakob, FAe Anästhesie und Intensivmedizin